Die Antreiber meines Partners - meiner Partnerin

Anfang der Siebziger Jahre

wurde die Entdeckung gemacht, dass ein Muster in uns sich in bestimmten Augenblicken, also innerhalb kurzer Zeiträume zeigt und unsere inneren Antreiber zu erkennen gibt. Bestimmte Glaubensmuster tauchen jedes Mal genau in der gleichen Weise auf, ehe man in irgendeiner Art von Verhalten überwechselt. Man hat fünf Grundaussagen beim Menschen festgestellt und diese als Antreiber bezeichnet. Sie wurden innerhalb eines Zeitraums durchlebt, der von wenigen Sekunden bis zu ein paar Minuten reichen kann. Die Antreiber weden gekennzeichnet durch eine typische Kombination von Äußerungen, die sich an der Wortwahl, der Sprechweise, den Gesten und der Körperhaltung, sowie dem Gesichtsausdruck erkennen lassen.

 

Die Antreiber heißen:   Sei perfekt  -  Sei (anderen) gefällig  -  Streng dich an  -  Sei stark  -  Beeil´ dich  

 

Sei perfekt:   Du bist nur dann o.k., wenn du alles richtig machst. Also nicht eher aufhören, bis alles richtig ist.

 

Sei anderen gefällig:   Du bis hier erst dann o.k., wenn du anderen gefällig bist.

 

Streng dich an:   Wenn du hier o.k. sein willst, musst du dich schon anstrengen, bei dem was du tust.

 

Sei stark:   Du bist hier nur dann o.k., wenn du deine Gefühle und Wünsche vor anderen verbirgst.

 

Beeil dich:  Du bist hier nur dann o.k., wenn du uns zeigst was du tust.

 

Gehen wir mal näher auf diese Antreiber ein.

 

Sei perfekt!

Du bist nur dann o.k., wenn du alles richtig machst. Also nicht eher aufhören, bis alles richtig ist.

In ihren Sprechmustern verwenden diese Menschen sehr häufig Einschübe. Beispiel: "Heute will ich ihnen, also wie gesagt, etwas über die Antreiber erzählen" - "Die Politik ist, wie man sagen könnte, für einige ein sehr schwieriges Geschäft".

Typische Ausdrücke sind: sozusagen, wahrscheinlich, unter Umständen, gewiss, total, könnte man sagen, wie wir gesehen haben. Ein weiterer Hinweis liegt in der Eigenart des Sprechers, die einzelnen Punkte dessen, was er zu sagen gedenkt, Ziffer für Ziffer oder Buchstabe für Buchstabe anzuhaken. Also:  erstens, zweitens, drittens, viertens, usw.  Der Sprecher zählt die Punkte, die er mit Buchstaben oder Ziffern bei seinen Ausführungen gekennzeichnet hat, an den Fingern ab. Oft streicht er mit der Hand über das Kinn in der Geste eines großen Denkers. Oder er legt die Fingerkuppen so aneinander, dass die Hände einen spitzen Winkel bilden. Solche Menschen suchen penetrant nach Anerkennung oder Bestätigung.

 

Sei anderen gefällig!

Du bis hier erst dann o.k., wenn du anderen gefällig bist.

Typische Wortwahl: Nicht wahr?, Verstanden?, Oder?, Verstehen Sie?

Durch diese Worte erkundigt sich der Sprecher nach der Reaktion seiner Kommentare. Weitere Kennzeichen: Kopfnicken beim Sprechen. Er schiebt die Schulter vor, macht einen krummen Buckel und neigt sich seinem Gesprächspartner zu.

 

Streng dich an!

Wenn du hier o.k. sein willst, musst du dich schon anstrengen, bei dem was du tust.

Worte: Häufig wir das Wort versuchen vorkommen.

"Was ich ihnen zu sagen versuche ist..."  -  "Ich will einmal versuchen zu tun, was wir ausgemacht haben"

Weitere typische Ausdrücke sind:  schwierig, kann nicht, wie bitte? Was war das noch? Verstehe nicht, es fällt mir schwer...

Sehr oft hört man auch fragende Ausrufe wie: Häh? oder Ähnliches. Als Gestik beobachtet man an diesen Menschen geballte Fäuste, eine Hand am Auge oder am Ohr, als gäbe man sich Mühe, etwas zu verstehen oder zu hören. Der Sprecher beugt sich oft nach vorn. Dabei legt er bisweilen die Hände auf die Knie. Das wirkt dann so, als säße er geduckt da, um seine geballten Energien besser unter Kontrolle zu haben.

 

Sei stark!

Du bist hier nur dann o.k., wenn du deine Gefühle und Wünsche vor anderen verbirgst.

Es verwendet Redewendungen die andeuten, dass er seine Gefühle und Handlungen nicht zu vertreten hat, sondern dass sie durch äußere Kräfte hervorgerufen wurden: "Sie machen mich wütend!"  -  "Die Großstadt ist eine Milieu, das Gewalttaten hervorruft!" - "Sein Verhalten hat mich gezwungen, dass ich..!" 

Spricht er von sich selbst, so verwendet er fast immer das Wort  man  oder die entsprechenden Ausdrücke, bei denen er zu sich auf Distanz geht, wie:   die Situation,   es,   das  und  dergleichen.

"In so einer Lage müssen sie ihre Gefühle schon für sich behalten". Gemeinst ist, Ich muss meine Gefühle für mich behalten.

"Solche Situationen bringen einen ganz schön unter Druck" (Ich bin der Druck), "Da kriegt man ja beinahe Angst" (Ich bekomme Angst), "Es ist ärgerlich, wenn..." (Ich ärgere mich), "Das freut einen denn ja auch" (Ich freue mich)

Die Körperhaltung wirkt dabei oft zu.  Die Arme sind über dem Rumpf zusammengelegt, oder aber das Fersengelenkt des einen Fußes ruht auf dem Knie des anderen Beines. Der ganze Körper wirkt statuenhaft.

 

Beeil dich!

Du bist hier nur dann o.k., wenn du uns zeigst was du tust.

Häufige Wortwahl: mach, schnell, voran, eben mal kurz, muss los, aus Zeitgründen...

Die Sprechweise ist abgehackt wie ein Maschinengewehr. Die Person redet oft so schnell, dass sie die Worte durcheinander bringt oder verschluckt. Sie klopft mit den Fingern, stößt mit dem Fuß auf oder wippt beim Sprechen mit dem Fuß. Sie rückt unruhig auf dem Stuhl herum oder zappelt und schaut immer auf die Uhr.

 

In der Überschift steht ja "Die Antreiber meines Partners" Sicher können Sie in diesem kurzen Artikel auch herausfinden, welche Antreiber bei Ihnen dominieren.

 

Aus dem Buch "Drehbuch deines Lebens" von Jürgen Wolf

 

 www.juergenwolf.org

 

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