Jeder Mensch trägt Erinnerungen in sich,
jeden Menschen prägt eine Vergangenheit. Die Erinnerung daran und die Erfahrungen aus denen man gelernt hat, sind bedeutsam und wichtig. Deshalb ist die Vergangenheit mit all ihren Herausforderungen immer in einem Menschen gespeichert. Es gibt viele Menschen, die nichts aus ihrer Vergangenheit gelernt haben, sondern ständig an ihr festhalten. Sie definieren sich selbst über ihre Vergangenheit. Ihre Gegenwart füllen sie ständig mit Geschichten und Gefühlen von früher, die ihnen nicht gut tun. Die meisten sind behaftet und belastet von Geschichten, die sie erlebt haben. Sie ziehen ihren ganzen Wert aus der Vergangenheit und spiegeln immer wieder, was ihnen widerfahren ist und wie sehr sie das Geschehene prägt. Sie denken, das jede ähnliche Situation genau so verlaufen würde, wie jene, die sie bereits durchlebt haben.
Und genau dann wird das zum Problem.
Diese Personen sind dazu verdammt, ihre Geschichten immer wieder zu erleben, weil sie inzwischen zu einem festen Glaubensmuster geworden sind. Und so machen sie sich nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft kaputt. Wieso ist das so, das so viele Menschen so an ihrer Vergangenheit hängen und von alten Geschichten nicht loslassen wollen?
Dazu gibt es eine nette kleine Metapher:
Ein Mönch ist mit einem Pilger auf Wanderschaft. Als sie an einen Fluss kamen, stand am Flussufer ein junges hübsches Mädchen in kurzem Kleid, das verzweifelt nach einem Weg suchte. Da der Fluss nicht sehr tief und weit und breit keine Brücke zu sehen war, nahm der Mönch das Mädchen auf die Arme und trug es über den Fluss. Er setzte es am anderen Ufer trocken ab und ging weiter seines Weges. Nachdem der Mönch und der Pilger außer Hörweite waren, fragte der Pilger den Mönch, wie er es wagen konnte, einer Frau, noch dazu einer so bildhübschen und knapp bekleideten so nah zu kommen, sie anzufassen, sie sogar zu tragen. Würden das seine Mönchsregeln nicht strengstens verbieten? Er war fassungslos und kritisierte ausgiebig sein Verhalten. Eine geraume Zeit später wandte sich der Mönch an den Pilger und Antwortete in ruhigen Ton: "Ich habe die junge Frau am Flussufer abgesetzt und dort gelassen. Du trägst sie immer noch mit dir herum". Was sagt einem diese nette Metapher?
Alles was wir unverarbeitet lassen, lässt uns nicht los
Wenn man eine schlechte Erfahrung in einer Beziehung erlebt hat, und die Herausforderung nicht gelöst wurde, zerbrach diese oft und man hat sich getrennt. Das hat natürlich einen bleibenden Schmerz zur Folge. Eine negative Erinnerung, die sich in einem eingeprägt hat, und mit ähnlichen Situationen verbindet. Diese Erfahrung und Erinnerung gehört zu einem und man ist damit belastet. Irgendwann ergibt sich eine neue Beziehung, in welche man dann natürlich mit Vorsicht geht. Vielleicht mit Ängsten, Zweifeln und Skepsis. Wieso? Weil die Geschichte von damals, die einen geprägt hat, mit in die Gegenwart genommen wird. Sie wird ein Teil einer neuen Geschichte, obwohl sie Vergangenheit ist und obwohl ein ganz anderer Mensch ins Leben gekommen ist.
So trägt man die negative Erinnerung mit sich herum und kann nicht loslassen
Man denkt dann dauernd an die Vergangenheit und befürchtet unbewusst, dass alles wieder so passieren könnte. Neue Dinge haben es dadurch schwer und bekommen oft keine Chance anders zu sein. Man hält zu sehr an dem fest, was einem widerfahren ist. Wenn jetzt klar ist, dass die Altlasten durch ein unverarbeitetes Problem entsteht, sollte man klären, was man erlebt hat. Man kann sich nur von negativen Energien der Vergangenheit lösen, wenn das Denken nicht davon beeinflusst wird.
Nichts, was gewesen spielt im hier und jetzt eine Rolle
Die Vergangenheit loszulassen ist der beste Weg. Es spielt doch nur eine Rolle, was man aus Fehlern gelernt hat und welche Erkenntnisse neu dazu gekommen sind. Nur die Erkenntnisse zählen, nicht das negativ Erlebte. Das negative Erlebnis ist eine alte Geschichte die man vergessen sollte, da man sie bereits erlebt hat. Wer sich davon entfernen kann... ist frei. Wer sich darauf energetisch konzentriert und offen dafür ist, was im Leben noch vor einem liegt und möglich ist, gibt einer wunderbaren Kraft und Energie die Chance aufzusteigen.
Sei nicht deine Vergangenheit, ab sofort nicht mehr. Sei deine Zukunft JETZT
www.juergenwolf.org
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